Der Behaarte Arznei-Thymian (Thymus pulegioides subsp. carniolicus = Th. froelichianus) am Hofberg, neu für das Saarland 

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Thymiane gelten als schwer bestimmbar, der Behaarte Arznei-Thymian (Abb. 1) macht da aber eine Ausnahme. Alle oberirdischen Pflanzenteile sind lang abstehend behaart (Abb. 2), so dass das Taxon auch in nichtblühendem Zustand gut ansprechbar ist (Abb. 3).

Abb. 1: Habitus von Thymus pulegoides subsp. carniolicus.
Abb. 2: Behaarung von Thymus pulegoides subsp. carniolicus.
Abb. 3: Vergleich von Thymus pulegoides subsp. carniolicus mit Thymus pulegoides subsp. pulegoides.

Es kommt auf Vulkanit-Felsgrusfluren im Truppenübungsplatz Baumholder an zahlreichen Stellen vor und bevorzugt dort den regenärmeren, kontinentaler geprägten Nordostteil des Platzes.
Die Hoffnung, die Sippe auch im Saarland zu finden, wurde am 24.5.2004 erfüllt. Im Sukzessions-Mosaik der vorderen Hofberg-Kuppe NW Reitscheid (6409/3) sind noch zahlreiche bodenoffene Stellen zu finden, an denen letztes Jahr das Bewimperte Sternlebermoos (Riccia ciliata) neu nachgewiesen werden konnte (vgl. News-Beitrag 2003). Wenige Meter davon entfernt fand ich jetzt neun Rasen des Behaarten Arznei-Thymians. Am Fundort werden mittelfristig Pflegemaßnahmen notwendig.
Thymus pulegioides subsp. carniolicus ist in Deutschland sehr lückenhaft verbreitet (Verbreitungskarte) und auf die felsreichen Mittelgebirge des Südens beschränkt. Die größte Fundortdichte gibt es in Baden-Württemberg (Schwäbische Alb, Baar, Hegau, Ostschwarzwald und Kaiserstuhl); in Rheinland-Pfalz gibt es außerhalb der Baumholderer Platte nur isolierte Einzelvorkommen.


Autor: Steffen Caspari

 

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