Mantis religiosa im Bliesgau bestätigt 

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Ulf Heseler, St. Ingbert, hatte am 11.12.2005 im Bliestal südöstlich Habkirchen auf einem südexponierten Magerrasen ein Eigelege einer Gottesanbeterin gefunden. Dieser Fund fachte erneut die Diskussion an, ob die Mantis im Saarland überhaupt ein indigenes Faunenelement ist, oder ob es sich bei den Mantis-Funden jeweils um ausgesetzte Exemplare gehandelt hat. Erste Zusammenstellungen der Beobachtungen aus unserem Raum finden sich bei Hoffmann (1966) und Dorda (1998). Die Gottesanbeterin wurde auf den Trockenrasen des westlichen Saarlandes seit Paul Haffners Zeiten immer wieder mal gesichtet. Insgesamt erscheinen uns diese Meldungen aus der Vergangenheit jedoch ziemlich vage, insbesondere gilt das für die Sichtungen im Biesgau. Es schien uns daher an der Zeit, insbesondere im Hinblick auf die nun schon über 20 Jahre andauernde Wärmeperiode und ihrem offensichtlichen Einfluss auf die Bestandsgrößen und das Ausbreitungsverhalten thermophiler Arten, die Fundmeldungen zusammenzustellen, um den aktuellen Stand unseres Wissen über diese interessante Art zu konkretisieren. Nach Umfragen unter den Kollegen der DELATTINIA ergibt sich nun folgendes Bild:

Saarland

ca. 1990-1993Eimersdorfleg. A. Werno
1992,1993 u. 1998Hemmersdorfleg. A. Werno
28.07.1989Perl/Hammelsberg1wleg. A. Werno
28.07.1990Perl/Hammelsberg1wleg. A. Werno
05.08.1992Perl/Hammelsberg2m1wleg. A. Werno
04.08.1995Perl/Hammelsberg1mleg. A. Werno
01.08.2004Perl/Hammelsberg1mleg. A. Werno
02.08.1995Merchingenleg. A. Werno
26.09.2003Hilbringen/Nackberg1wA. Werno
seit 2003Kreuzberg bei Merzigleg. Th. Schneider
seit 2003Hohe-Berg bei Harlingenleg. Th. Schneider
seit 2003Katzenberg bei Menningenleg. Th. Schneider
10.09.2004Saarfels, Lichtfangleg. A. Werno
27.07.2005Saarfels4wleg. A. Werno
11.12.2005westl. Willersklamm/Habkirchen1 Oothekleg. U. Heseler
14.07.2006westl. Willersklamm/Habkirchen
5.6.2007Birzberg, Fechingen1 Larveleg. U. Heseler

Lothringen

1993ArnavilleDORDA (1998)
seit 2003Koppenachberg/Montenachleg. Th. Schneider
08.07.2006Koppenachberg8 Larven, 1 Oothekleg. B. Dennemärker & A. Staudt
02.07.2005Arnaville2 Larven, 2 Oothekenleg. A. Staudt & B. Dennemärker
03.06.2006Waville1 Oothekleg. A. Staudt
19.06.2006Fontenoy-sur-Moselle1 Oothekleg. B. Dennemärker & A. Staudt
24.06.2006Jaillon3 Ootheken, 2 Larvenleg. B. Dennemärker & A. Staudt

Nachtrag: 05. Juni 2007, Erneute Beobachtung einer Mantis religiosa im Bliesgau

Foto: Mantis religiosa-Larve am Birzberg bei Fechingen

Autor: Ulf Heseler & Aloysius Staudt

Quellen und Literatur: 

Dorda, Dieter (1998): Heuschreckenzöonosen als Bioindikatoren auf Sand- und submediterranen Kalkmagerrasen des saarländisch-lothringischen Schichtstufenlandes. – Abh. DELATTINIA, 23, 1-368.

Hoffmann, Jos (1966): Mantis religiosa L. au Grand-Duché de Luxembourg. – 61-72.

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